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Woher kommt eigentlich der Klimawandel?

Was der Klimawandel bedeutet, wissen wir: Die Erde erwärmt sich zu schnell. In den letzten 150 Jahren ist es bereits um etwa ein Grad wärmer geworden – das ist sehr viel für so einen „kurzen“ Zeitraum. Auch wenn 150 Jahre für dich vielleicht wie eine lange Zeit klingen – für unser Klima ist das eine Erwärmung, die sozusagen im Zeitraffer passiert. Denn im Gegensatz zum Wetter, ändert sich das Klima eigentlich nur langsam, normalerweise gibt es über Jahrhunderte keine wesentlichen Veränderungen. Momentan aber steigt die Temperatur rasant immer weiter. Das Klima der Erde hat sich im Laufe ihrer Geschichte schon mehrfach verändert. Wie du wahrscheinlich weißt, gab es bereits mehrere Eis- bzw. Kaltzeiten. Doch diese Klimaveränderungen erfolgten über mehrere Jahrhunderte und waren natürlichen Ursprungs.

Heute jedoch erleben wir zum ersten Mal in der Erdgeschichte einen Klimawandel im Schnelldurchgang. Schuld daran ist der von uns Menschen verursachte „Treibhauseffekt“.

Was genau ist der Treibhauseffekt?

Der natürliche Treibhauseffekt ist für die Menschheit überlebenswichtig: Er sorgt dafür, dass es auf der Erde warm bleibt, sodass wir hier leben können – ansonsten wäre es so kalt wie im Weltall. Die Erdatmosphäre besteht aus verschiedenen Gasen, zum Beispiel Kohlendioxid (CO2), die dafür sorgen, dass das Sonnenlicht die Erde zwar erwärmt, aber die Erde diese Wärme nur teilweise wieder ins Weltall abgibt. Das kannst du dir so ähnlich wie bei einem Treibhaus vorstellen: Die Gase übernehmen dabei die Funktion der Glasfenster.

Seit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert verursachen wir Menschen Unmengen an Treibhausgasen – mehr als unsere Atmosphäre verkraften kann. Dadurch erwärmt sich unsere Erde immer weiter, denn je mehr Treibhausgase es in der Atmosphäre gibt, umso stärker wird die Wärme daran gehindert, die Erde wieder zu verlassen.

Wie entstehen Treibhausgase?

Treibhausgase wie Kohlendioxid entstehen unter anderem durch Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Holz oder Kohle, Erdöl oder Erdgas. In den letzten 100 Jahren hat sich das immens gesteigert: durch die industrielle Verarbeitung von Rohstoffen und die Massenproduktion, aber auch dadurch, dass immer mehr Menschen Auto fahren, Flugzeuge nutzen oder Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen machen. Auch die Unmengen an Fleisch, die mittlerweile weltweit gegessen werden, verstärken das Problem noch. Unter anderem um Futter für die Massentierhaltung zu produzieren, wird beispielsweise der Regenwald – der als die „grüne Lunge der Erde“ gilt – abgeholzt. Das ist alles andere als clever. Denn damit zerstören wir mehr und mehr unseren natürlichen Schutz vor Treibhausgasen: Wälder und Urwälder wie eben den Regenwald. Bäume können das Kohlendioxid aus der Luft filtern, erzeugen durch die Photosynthese Sauerstoff und schützen so unser Klima. Werden sie abgeholzt und dann wohlmöglich noch verbrannt, gelangt zusätzliches CO2 in unsere Atmosphäre.

Doch damit nicht genug: In den Mägen der Massen an Rindern und Milchkühen, die für unseren Fleisch- und Milchkonsum gehalten werden, entsteht ein weiteres schädliches Gas – Methan. Beim Verdauungsvorgang der Tiere kommt das Methan in die Umwelt. Hier gilt logischerweise: Je mehr Tiere es gibt, umso höher ist der Methan-Ausstoß. Das Gas ist neben Kohlendioxid ein Hauptverursacher des Treibhauseffekts. Bereits durch die momentane moderate Erwärmung von einem Grad taut zudem der so genannte Permafrostboden auf. Das ist fatal, denn Permafrostböden – die auch als Dauerfrostböden bezeichnet werden, da sie mindestens zwei Jahre eine Temperatur von unter 0 Grad haben – speichern Kohlenstoff und verringern ihn so in der Atmosphäre. Durch die Erwärmung löst sich das Gas wieder und heizt das Klima noch zusätzlich auf.

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Welche Folgen hat der Klimawandel?

Der Klimawandel sorgt also dafür, dass sich die Temperaturen auf der Erde erhöhen – mit gravierenden Folgen. So schmilzt das Eis in der Arktis und Antarktis. Dadurch wird der Lebensraum verschiedener Tierarten zerstört. Der Eisbär gilt beispielsweise bereits als vom Aussterben bedroht. Auch viele andere Pflanzen- und Tierarten wie zum Beispiel die Korallen können sich nicht so schnell an die Klimaerwärmung anpassen. Das Schmelzwasser lässt zudem den Meeresspiegel ansteigen – das führt wiederum zu Überschwemmungen. Ganze Inseln drohen dadurch zu versinken wie die Malediven und Palau. Die Geschwindigkeit der Meereserwärmung hat sich seit dem Jahr 1993 verdoppelt. Einige Regionen der Welt werden sich durch den Klimawandel stärker erwärmen als andere. Wüsten werden größer, Dürren werden zunehmen. Es wird vermehrt zu extremen Wetterlagen und Naturkatastrophen wie Stürmen und Unwettern kommen. Die Überschwemmungen durch Starkregen in Deutschland im letzten Sommer sind so ein Ergebnis der Erderwärmung.

Wie können wir den Klimawandel stoppen?

Um wie viel Grad das Klima steigen wird, kann man heute noch nicht sagen. Denn es hängt vor allem von unserem Verhalten ab und von den Konsequenzen, die wir aus der momentanen Situation ziehen. Kurz gesagt: Alles kommt darauf an, wie viel Treibhausgase wir Menschen in den nächsten Jahren in die Atmosphäre jagen. Ändern wir nichts, steigt die Erderwärmung nach wissenschaftlichen Hochrechnungen bis zum Jahr 2100 im schlimmsten Fall um bis zu fünf Grad – das hätte in der Tat katastrophale Folgen und würde die Welt, wie wir sie kennen, radikal verändern.

Der Countdown läuft

Die meisten Wissenschaftler empfehlen daher, die Erwärmung möglichst niedrig zu halten und jetzt etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Denn bald wird es dazu zu spät sein und wir kommen in eine Abwärtsspirale, aus der wir nicht mehr so leicht aussteigen können. Und nur wir Menschen können den Klimawandel stoppen oder zumindest verlangsamen – denn wir verursachen ihn schließlich auch. Handeln ist also das Gebot der Stunde.

Was können wir tun?

Wälder und Urwälder zu schützen und neue Bäume zu pflanzen hilft dabei, das Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu filtern. Genauso wichtig ist es, weniger Treibhausgase zu produzieren. Das schaffen wir, indem wir möglichst viel Energie sparen bzw. wenig Energie verbrauchen. Dafür kannst du ganz persönlich eine Menge tun. Zum Beispiel häufiger das Auto stehen lassen, deinen Fleischkonsum reduzieren und deine Urlaubsplanung überdenken. Hier ist jeder einzelne gefragt und die Ausrede „Warum ich? Die anderen machen das ja auch nicht“, zählt nicht. Denn je mehr Menschen mitmachen, umso größer ist die Veränderung. Selbstverständlich müssen aber auch Politik und Wirtschaft ihren Teil beitragen, wenn Umweltschutz funktionieren soll. Erneuerbare Energien sind notwendig, damit weniger Kohlendioxid entsteht.

Und was kannst du noch tun?

Wenn du ein Teil der Lösung und nicht des Problems sein willst, dann such dir einen Job in der Umwelttechnik wie der Abwasser-Branche. Gewässerschutz bedeutet Umwelt- und Klimaschutz, Wasser-Recycling kann beispielsweise dazu beitragen, Treibhausgase zu reduzieren. Jobs in der Wasser- und Umwelttechnik gibt es übrigens für jeden Abschluss, ob Haupt- oder Realschulabschluss, Abitur oder Studium. Schau einfach mal unter: … und mach dich schlau.

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