Kurioses in der Kläranlage

Tampons, Damenbinden, Feuchttücher und Fettreste gehören nicht in die Toilette, das weiß doch jedes Kind. Denkst du? Stimmt aber leider nicht. Denn Tampons und Feuchttücher finden sich oft als Müll in den Kläranlagen, genauso wie Wattestäbchen oder eben Fettreste. Und das bringt teilweise große Probleme mit sich.

Achtung: Ekelalarm!! Wer sich leicht ekelt, sollte jetzt lieber nicht weiterlesen. ;)
In Abwasserkanälen finden die Kanalarbeiter bei Inspektionen immer wieder große Mengen Fett. So gab es beispielsweise in London im Herbst 2017 einen 130 Tonnen schweren und 250 Meter langen Fettberg aus Windeln, Feuchttüchern, Kondomen und hartem Kochfett. Da dieses Ungetüm unter dem Stadtteil Whitechapel gefunden wurde, nannten es die Londoner spaßeshalber „Fat the Ripper“ – in Anlehnungen an den Prostituiertenkiller Jack the Ripper der in diesem Londoner Stadtteil im Jahr 1888 sein Unwesen trieb. Neun Wochen dauerte es, bis „Fat the Ripper“ entfernt war – seine Konsistenz glich ausgehärtetem Beton.

Solche Fett-Ungetüme gibt es in Deutschland noch nicht – aber steigende Müllmengen im Abwasser schaden den Abwassersystemen. Fettberge in der Kanalisation entstehen, wenn du Fette über die Toilette oder das Waschbecken entsorgst und sie so im Abwasser landen. Kommen dann noch fälschlicherweise Feuchttücher, Wattestäbchen oder Windeln dazu, pappt das alles zusammen. Besonders heißes Fett gehört nicht in die Toilette, da es in der Kanalisation die dort entsorgten Hygieneprodukte und andere Gegenstände zu einer steinharten Masse verklebt. Außerdem können die Hygieneprodukte Pumpen beschädigen.

Für die kommunalen Abwasserunternehmen ist das sehr teuer. Jährlich werden tausende Euros eingeplant, um solche unnötigen Verunreinigungen zu entfernen. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Die Toilette ist kein Mülleimer - nur der Po gehört aufs Klo.