Weltwassertag am 22. März
Wasser retten: Die Welt liegt in unseren Händen

Mikroplastik: Ein Problem

Mikroplastik findet sich fast überall. In Leitungs- und Mineralwasser, im Boden und vor allem in Fischen und Meerestieren. Forscher warnen schon lange, dass im Jahr 2050 in den Ozeanen mehr Plastikteilchen als Fische schwimmen könnten. Mikroplastikteilchen werden innerhalb der Nahrungskette weitergegeben und landen so auch auf unserem Teller, wenn wir zum Beispiel Meerestiere essen. Und du fragst dich, warum, wie das sein kann und woher das kommt? Und vor allem: Was man dagegen machen kann? Erklären wir dir gerne.

Mikroplastik – was ist das überhaupt?

Plastik wird aus Erdöl und chemischen Zusatzstoffen wie Weichmachern, Stabilisatoren und Farbmitteln hergestellt. Die Herstellungskosten sind sehr günstig – das ist auch der Grund, warum fast alle Verpackungen und viele andere Dinge in unserem Alltag aus Plastik sind. Als Mikroplastik bezeichnet das Umweltbundesamt Plastikteilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind - diese entstehen auf zwei verschiedene Arten: Es gibt „Primäres Mikroplastik“, das direkt gefertigt wird. Als Granulat oder Pellets wird es für die Herstellung von Plastikprodukten, aber auch in Kosmetikartikeln wie Peelings oder Zahnpasta verwendet. Und es gibt „Sekundäres Mikroplastik“. Das entsteht, wenn sich große Plastikteile immer mehr durch äußere Einflüsse zersetzen. Beispielsweise wenn Plastikmüll in die Umwelt gelangt und durch Wettereinflüsse wie u.a. Sonneneinstrahlung sehr, sehr langsam mehr und mehr zerfällt. Vielleicht hast du schon mal beobachtet, dass Plastik, welches lange in der Sonne ist, spröde wird. Passiert das am Strand lösen sich nach und nach kleine Plastikteile und können so vom Strand ins Meer gespült werden. Auch Kunststofffasern, die sich beim Waschen aus Textilien lösen und Reifenabrieb von Autos gelten als Sekundäres Mikroplastik.

Aber wie kommt Mikroplastik ins Wasser und in Lebensmittel?

Wir alle sind dafür verantwortlich, dass Plastik die Natur und damit Wasser und Boden verunreinigt. Jeder kennt die Bilder von wunderschönen Stränden – voller Plastikflaschen, Tüten, Verpackungen und mehr. Jedes Mal, wenn wir Dinge in der Toilette entsorgen, die da nicht hingehören wie Wattestäbchen, Feuchttücher oder Kondome, ist das Extra-Arbeit für die Kläranlagen und derzeit gibt es kaum Kläranlagen, die Mikroplastik aus dem Wasser herausfiltern können. Jedes Mal, wenn wir zu bequem dazu sind, unseren Müll zum Mülleimer zu bringen und ihn einfach in die Büsche werfen oder Zigarettenstummel schnell mal auf der Straße austreten, können Mikroplastik und andere Schadstoffe in die Flüsse oder Seen gelangen und so in den Wasserkreislauf und Boden.

450 Jahre für eine Plastikflasche

Das Problem bei Plastik ist seine Langlebigkeit. Im Grunde bleibt Plastik für immer in der Umwelt, denn es ist nicht biologisch abbaubar. Im Gegensatz zu natürlichen Materialien wie Papier oder Baumwolle, die sich nach ein paar Monaten vollständig zersetzen, wird Plastik lediglich immer kleiner und feiner – verschwindet aber nie ganz. So nimmt die Menge an Mikroplastik mehr und mehr zu. Ein paar Beispiele, um dir die Situation anschaulicher zu machen: Es dauert etwa sechs Wochen bis eine Papiertüte verrottet ist – eine Plastiktüte braucht dagegen mindestens 100 Jahre! Auch Zigaretten verrotten erst nach zehn bis 15 Jahren und bei Plastikflaschen dauert es sogar gut 450 Jahre!

Mikroplastik Kreislauf

Wie du Plastikmüll vermeiden kannst?

Ganz auf Plastik zu verzichten, ist nicht mehr möglich – und auch nicht nötig. Wie bei so vielen Dingen, ist hier das Übermaß das größte Problem. Achte darauf, Kunststoff richtig zu entsorgen – das heißt in der gelben Tonne. Werfe nichts einfach so auf die Straße oder in die Natur, sondern nutze immer die Mülleimer, die du an jeder Ecke finden kannst. Entsorge nichts in der Toilette, was da nicht reingehört.

Und für alle, die aktiv etwas tun wollen, um Plastikmüll so gut wie möglich zu vermeiden – nun ein paar alltagstaugliche – und vielleicht auch bereits bekannte – Tipps für dich:

  1. Nimm immer einen Stoffbeutel zum Einkaufen mit und verzichte zudem darauf, Obst und Gemüse in Plastiktüten einzupacken.
  2. Trinke lieber Wasser aus Glas- statt aus Plastikflaschen. Ansonsten hole dein Wasser in Mehrwegflaschen.
  3. Wenn du kannst, kaufe dir Kleidung aus Baumwolle statt aus Polyester (PE), Polyamid oder anderen Kunstfasern.
  4. Verwende Kosmetikprodukte, auf denen steht, dass sie ohne Mikroplastik hergestellt wurden.
  5. Statt „to go“ lieber mal eine Pause machen und den Kaffee im Café trinken. Wenn die Zeit nicht reicht: Unbedingt auf den Plastikdeckel verzichten!
  6. Keine Kaffeekapsel-Maschine zu Hause nutzen! Schmeckt nicht besser und vermüllt bei jeder Tasse die Umwelt.
  7. Es gibt immer mehr Unverpackt-Läden. Wer will, kann dort ganz ohne unnötige Plastikverpackungen einkaufen und seine eigenen Behältermitbringen.
  8. Viele Lebensmittel gibt es mittlerweile auch in herkömmlichen Supermärkten in Glas- statt Plastikbehältern. Wenn möglich, wähle immer die Glas-Alternative.
  9. Verzichte auf Strohhalme und Einweggeschirr aus Plastik oder frag nach umweltschonenden Alternativen.
  10. Versuche, auch Plastikprodukte wiederzuverwenden oder anderweitig zu nutzen. Zum Beispiel kannst du eine Plastiktüte mehrfach oder als Mülltüte weiterverwenden.

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