Von Rom, Mittelalter, Industrialisierung bis zum heutigen Standard

Die Antike – Sauberes Rom
Da, wo Menschen leben, entsteht auch Abwasser. Das ist der Grund, warum sich die Menschheit schon sehr früh mit dem Problem der Abwasserbeseitigung beschäftigt hat. Alle frühen Hochkulturen wie Pakistan, China, Griechenland oder Rom hatten funktionierende Abwassersysteme. So bauten beispielsweise die Römer bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. eine ausgedehnte Kanalisation. Das bekannteste Abwasserbauwerk dieser Zeit ist die Cloaca Maxima in Rom – ein riesiges, unterirdisches Kanalsystem, das in den Tiber mündet. Doch leider ging mit dem Untergang des Römischen Reiches auch das Wissen über die Abwasserentsorgung verloren.

Schmutzig, schmutziger – das Mittelalter
Das Mittelalter war eine sehr schmutzige, düstere und unhygienische Zeit in Europa. Unrat und Ausscheidungen wurden einfach auf den Straßen entsorgt. Die Städte versanken im Schmutz, es stank schrecklich, Ratten und Ungeziefer waren weit verbreitet – die Folge: schwere Epidemien wie die Pest und Cholera brachen aus.

Industrielle Revolution – Geburtsstunde der modernen Abwasseraufbereitung
Die industrielle Revolution verschärfte im 19. Jahrhundert noch einmal das Abwasserproblem: Menschen strömten in die Städte und verursachten immense Abwassermengen. Die neuen Industrien führten zudem dazu, dass das Abwasser jetzt auch giftige Abfallstoffe enthielt. Es musste etwas geschehen und so entstanden die ersten professionellen Kanalisationen und Kläranlagen in Europa.

Den Anfang machte in Europa die Stadt Wien. Bereits im Jahr 1739 hatte die österreichische Hauptstadt ein funktionierendes Kanalisationssystem. In Deutschland begann Hamburg Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bau der ersten Kanalisation. Die allererste Kläranlage gab es bei uns in Frankfurt-Niederrad im Jahr 1882.
1901 wurde dann die „Königliche Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung“ in Berlin gegründet. Schwerpunkt ihrer Arbeit war auf die Wasser-und Abwasserhygiene im Land zu achten.

Und heute?
Setzte man am Anfang bei der Säuberung des Abwassers noch vor allem auf die mechanische Reinigung mit Rechen und Sandfängen, ging es von da an mit großen Schritten weiter bis zu unserem heutigen Stand der biologischen Reinigung, die feinste Schmutzpartikel mit Hilfe von Kleinstlebewesen wie beispielsweise Bakterien entfernen kann. In einer „4. Reinigungsstufe“ können auch einige „Spurenstoffe“ abgebaut werden. Das sind chemische Verbindungen, die z.B. aus Medikamenten stammen und durch immer feinere Analytik in geringen Konzentrationen im Abwasser nachweisbar sind. Solche Stoffe sollen nicht in die Flüsse oder in das Grundwasser gelangen. Du siehst: Die Abwasseraufbereitung hat eine lange Geschichte und es ist ein großes Glück für uns, dass bei uns in Deutschland alles so reibungslos funktioniert – denn in vielen Ländern der Welt ist das immer noch nicht der Fall.

Da sich aber die Anforderungen an die Säuberung unseres Abwassers durch unser modernes Leben immer wieder ändern, muss auch die Technik der Abwasseraufbereitung mit der Zeit gehen und sich ständig weiterentwickeln – damit unsere Umwelt sauber und die Gesundheit von Menschen und Tieren erhalten bleibt. Dabei kannst du mithelfen. Wenn du dich für eine Ausbildung in der Abwasser-Branche interessierst, schau doch einfach mal unter www.wasser-allesklar.de und bewirb dich!