Kollege Roboter

Wenn du eine Ausbildung in der Abwasserbranche planst, darfst du dich über Roboter als Kollegen nicht wundern. Sie helfen zum Beispiel dabei, die Kanalisation instand zu halten.
Abwasserkanäle sind eng und niedrig, im besten Fall haben sie einen Durchmesser von gerade mal einem Meter. Für Menschen ist es daher unmöglich, stehend in ihnen zu arbeiten. Wie gut, dass es Roboter gibt, die diese Arbeit übernehmen – denn Kanalrohre müssen regelmäßig überprüft und saniert werden.

Unsere Kanalisation
Fast 600.000 Kilometer lang ist das unterirdische Kanalsystem in Deutschland mittlerweile. Und es wächst stetig weiter, seit Mitte der 1990er Jahre jährlich um etwa 9.200 Kilometer. Im Schnitt sind unsere Kanalrohre 45 Jahre alt, einige von ihnen sind sogar schon 100 Jahre oder älter. Die alten Kanäle wurden oft noch gemauert und sind häufig in einem relativ guten Zustand. Neue Kanäle bestehen hingegen meist aus Beton und sind so anfälliger für Schäden. Das hat mit der Schwefelsäure zu tun, die durch chemische Reaktionen im Abwasser entsteht und den Beton angreift.

Beschädigte Abwasserleitungen und -kanäle sind jedoch eine Gefährdung für die Umwelt, vor allem für das Grundwasser und den Boden.

Insgesamt wird deshalb jedes Jahr etwa ein Zehntel der Kanäle, also rund 6.000 Kilometer, saniert. Gut ein Viertel der Schäden sind Risse in den Rohren, ein Drittel entsteht, weil zum Beispiel Wurzeln in den Kanal wachsen. Auch defekte Dichtungen verursachen Schäden. Die robotischen Helfer reparieren mittlerweile jeden zweiten dieser Schäden in der Kanalisation. Denn um die Reparaturen auszuführen, ohne die Kanäle mit hohem Zeit- und Kostenaufwand ausgraben zu müssen, sind Roboter schon lange unverzichtbare Kollegen.

Menschen steuern, Roboter reparieren
Doch wie sehen diese Kanalisations-Roboter eigentlich aus? So wie Menschen darf man sich die robotischen Kollegen jedenfalls nicht vorstellen, eher so wie WALL.E, den kleinen Filmroboter. Es sind multifunktionale Fahrgeräte auf großen Gummireifen oder -ketten. Ihre Energie bekommen sie aus einem Akku oder über ein Versorgungskabel. Ausgestattet sind sie mit einer kleinen Kamera auf ihrem „Kopf“ und einer Steuereinheit aus Joystick und Bildschirm, auf dem die im Kanal entstandenen Aufnahmen zu sehen sind. Wird die Kamera bei der Arbeit verschmutzt, spült der Roboter sie automatisch wieder frei. Einige Modelle besitzen sogar winzige Scheibenwischer.

Gesteuert werden die Roboter natürlich weiterhin von den menschlichen Kolleginnen und Kollegen. Die Kleinen helfen lediglich bei der Arbeit an schwerzugänglichen Stellen.

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